Hauptamtliche Schulpfarrerinnen und-pfarrer wirken daran mit, dass Schülerinnen und Schüler religiös gebildet werden und eine religiöse und ethische Urteilsfähigkeit erwerben. Inhaltlich ist ihre Arbeit durch den Bildungsauftrag der Schule legitimiert.

Darüber hinaus bietet die Institution Schule aus kirchlicher Sicht einen öffentlichen Resonanzraum für die Kommunikation des Evangeliums. Durch Religionsunterricht, Schulgottesdienste, Schulseelsorge und außerunterrichtliche Angebote gestalten Schulpfarrerinnen und -pfarrer die Schulkultur mit und erreichen Milieus und Altersgruppen, die in den Kirchengemeinden nicht mehr oder kaum noch wahrnehmbar sind.

Die Erfahrungen mit Pfarrerinnen und Pfarrern in der Schule stellen für viele Kinder und Jugendliche den wesentlichen Berührungspunkt mit Kirche dar. Hier bietet sich  die Möglichkeit, im lebendigen Diskurs mit ihren Schülerinnen und Schülern Herausforderungen, Themen und Fragen zu identifizieren und eine zeitgemäße Sprache für die Kommunikation des Evangeliums zu finden und zu erproben.

Für die zunehmende Zahl konfessionsungebundener Schülerinnen und Schüler, die am evangelischen Religionsunterricht teilnehmen, werden sie als authentische Vertreterinnen und Vertreter ihrer Kirche zu einem befragbaren Gegenüber. Dies ist umso wichtiger, als im Unterschied zu früheren Generationen religiöse Überzeugungen der heutigen Schülergeneration in hohem Maße familienunabhängig durch individuelle Bildungsprozesse angeeignet werden. Schulpfarrerinnen und -pfarrer können für Kinder und Jugendliche zu Vorbildern werden, an denen man sich orientieren und auch reiben kann.